27.11.2016

Wertschätzung Zuhören - oder: Ist Zuhören eine Kunst?

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Zwei Menschen unterhalten sich, das heißt, der eine redet und der andere hört zu. Normalerweise. Jedoch gibt es Situationen, in der der eine etwas sagt und der andere woanders hinschaut. Desinteresse? Meine Tipps zur nonverbalen Kommunikationsunterstützung für Sie:



Ein Kunde erzählte, dass er in Besprechungen mit seinem Vorgesetzten jedesmal Folgendes feststellte: „Mein Chef schaut im Gespräch woanders hin oder beschäftigt sich mit anderen Dingen. Er scheint gar nicht zuzuhören. Auch unterbricht er mich oft.“ 

Desinteresse ist mit Geringschätzung gleichzusetzen. Ständig im Gespräch wegzuschauen oder andauernd den anderen zu unterbrechen hat mit Wertschätzung wenig zu tun.

 

In südlichen Ländern ist es jedoch völlig normal, den anderen zu unterbrechen und sich aktiv mit ins Gespräch einzuklinken. Hier wird Interesse gezeigt. Während hierzulande es unhöflich ist, dazwischen zu reden. Nur bei starken Vielrednern dürfen wir mal zwischendurch unterbrechen, um auch mal zu Wort zu kommen.

 

Doch kommen wir zurück zum Thema Zuhören. Stellen Sie sich bitte vor, zwei Menschen kommunizieren. Einer erzählt etwas und der andere hört interessiert zu, sagt also nichts. Durch seinen Blickkontakt zum Redner zeigt er echtes Interesse, was hier und da mit einem Kopfniken nonverbal unterstützt wird. Er gibt seinem sprechenden Gegenüber das Gefühl, wichtig und anerkannt zu sein. 

Anerkennung ist ein grundlegendes Gefühl, denn schließlich sehnt sich jeder nach Anerkennung. Daher wird ein achtsamer Zuhörer immer einen starken Eindruck beim Gegenüber hinterlassen.

Solange wir an dem, was der andere sagt, teilnehmen, bleiben wir positiv in den köpfen hängen.

 

Zuhören, insbesondere in wichtigen Gesprächen, heißt auch, das Gehörte noch mal mit eigenen Worten wiederholen, optimalerweise mit einer Frage dazu. „Meinten Sie das so und so?“  oder „Ich habe Situation XY so und so verstanden, ist das richtig?“ So vermeiden wir direkt Missverständnisse und das Gespräch kann fortgesetzt werden. Mit einer Frage holen wir unser Gegenüber ab. 

 

Ot jedoch mangelt es vielen Menschen am aktiven und aufmerksamen Zuhören. Sie sind ausschließlich auf ihr eigenes Ego fixiert und erzählen nur von sich selbst, stellen auch dem Gesprächspartner keinerlei Fragen. Damit wollen sie Eindruck schinden. Eine Bekannte erzählt immer von sich, noch nie hatte sie mir mal eine Frage gestellt. Solche Menschen merken wahrscheinlich noch nicht mal, wie diese Art der Kommunikation auf andere wirkt. 

 

Was macht einen guten Zuhörer aus? Drei Tipps:

 

Zeigen Sie Sympathie: Begegnen Sie dem anderen mit einer freundlichen Offenheit. Lächeln Sie, zeigen Sie ihre charmante Seite und halten Sie Blickkontakt. Das signalisiert: „Ich bin Ihnen zugewandt und offen für das, was Sie mir sagen.“

Wegschauen verunsichert den Sprechenden enorm. Schnell wird das als Desinteresse ausgelegt und der Redner fühlt sich klein und unbedeutend. Mit einem aufmerksamen Blickkontakt geben Sie ihm jedoch zu verstehen: „Ich interessiere mich sehr für das, was Sie sagen.“

 

Zeigen Sie Interesse: Stellen Sie Fragen, nicken Sie. Bekräftigen Sie alles das, was Sie verstanden haben. Somit senden Sie die Botschaft, dass nichts interessanter ist, als das, was der andere zu erzählen hat.

 

Zeigen Sie Empathie: Signalisieren Sie Ihrem Gegenüber eine emotionale Beteiligung. Empfinden Sie mit, was der andere zu erzählen hat. Das sorgt nämlich für besseres Verständnis und auch Wertschätzung. Ihr Einfühlungsvermögen bringen Sie durch Ihre Mimik und Gestik sowie Stimmlage zum Ausdruck.

 

 

Mit einer guten Zuhörtechnik gewinnen Sie nachhaltig an Ausstrahlung und bekommen dazu noch die größten Sympathiepunkte.